Positive Affirmationen – eine Methode in der psychologischen Beratung

Positive Affirmationen – eine Methode in der psychologischen Beratung

Affirmationen sind bejahende Kraftsätze. Sie werden in verschiedenen Schulen des Positiven Denkens angewendet und wirken durch die Macht der Worte. Durch den bewussten Einsatz von Worten werden positive Veränderungen in Körper, Geist und Seele erzielt. Wenn sie über einen längeren Zeitraum angewendet werden, sinken sie tief ins Unterbewusstsein und verändern deine (alten und ungünstigen) Glaubenssätze zum Guten. So kannst du eine bestimmte Situation oder dein Leben allgemein in eine neue Richtung lenken.

Affirmationen wirken wie eine Autosuggestion. Der Begriff leitet sich aus dem griechisch-lateinischen auto und suggestio ab und bedeutet Selbstbeeinflussung. Sie sind ein psychologisches Werkzeug, um deine Gedanken zu lenken und Veränderungen herbeizuführen. „Das habe ich schon so oft probiert“, wirst du jetzt vielleicht sagen. Oder „Bei mir funktionieren Affirmationen einfach nicht“. Dann ist nicht die Affirmation schuld, sondern einige Regeln zur Formulierung wurden nicht beachtet. Oder etwas anderes blockiert die Wirkung.

 

Affirmationskarte Ich bin gut ©Marion Schellenberg

 

Zwei Gründe warum Affirmationen nicht wirken

Viele Menschen stehen Affirmationen skeptisch gegenüber. Nach dem Motto das ist ja nur Schönmalerei. Vielleicht hast du sie auch schon ausprobiert aber nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Es hat sich nichts getan, obwohl du die Sätze oft wiederholt hast.

Grund 1: Zu viele negative Gedanken blockieren die positive Absicht

Wir denken ca. 60.000 bis 70.000 Gedanken pro Tag. Die meisten davon sind negativ. Ein einzelner Gedanke mit positiven Ausrichtung kommt nicht gegen die Mauer der Gegenseite an (siehe Grafik). Die Gegenseite erzeugt eine negative Grundstimmung – die positive Botschaft hat keine Chance.

 

 

 

Was kannst du dagegen tun? Wenn du deine Gedankenwelt täglich mit mehr und mehr positiven Gedanken fütterst, wird die Wand immer löchriger und es können andere, aufbauende Botschaften durchdringen.

Das ist ein Prozess und kann eine Weile dauern. Habe Geduld mit dir.

Grund 2: Ein alter Glaubenssatz ist zu stark in dir verankert

Wenn du schon mehrfach versucht hast, ein bestimmtes Verhalten oder Denkweise zu verändern, aber nie Erfolg hattest, ist ein tief verankertes Muster in dir aktiv. Es schlummert in deinem Unterbewusstsein und hält dich von der gewünschten Veränderung ab. Wahrscheinlich ist es dir nicht einmal bewusst. Dieses darf zuerst an die Oberfläche geholt und dann gelöst werden. Wenn eine neue Affirmation also nicht funktioniert, liegt es nicht an der Affirmation. Es hat auch nicht mit Willensstärke oder Durchhaltevermögen zu tun.

Du musst im allerersten Schritt an deiner Bereitschaft arbeiten, dich vom alten Muster zu lösen. Wenn du immer wieder vergeblich versucht hast, das Rauchen aufzugeben, steckt dahinter ein Bedürfnis. Du musst zuerst bereit sein, dich vom Bedürfnis nach dem Zustand (der dir eine Zigarette verschafft) zu lösen.

Dies ist der Schlüssel für jegliche Veränderung !!!

Für welche Lebensbereiche kannst du affirmieren?

Grundsätzlich kannst du für jedes Thema und jeden Lebensbereich stärkende Kraftsätze bilden. Du kannst sie auch für ein bevorstehendes Projekt, wie das Halten eines Seminars, einer Rede oder einer Präsentation vor Kollegen nutzen. Dann gestaltest du dir einen Powersatz nur für diesen Zeitraum bis zum Stichtag des Projekts. Das kann ein wirkungsvolles Instrument sein, um den Fokus über mehrere Tage oder Wochen zu halten und dich zu stärken.

Themen & Lebensbereiche: Gesundheit, Selbstliebe, Erfolg, Körper, Liebe & Partnerschaft, Geld & Wohlstand, Glück & Lebensfreude, seelische Belastungen.

 

Affirmationskarte Alles was ich brauche ©Marion Schellenberg

 

Affirmationen, wie ich sie in der psychologischen Beratung einsetze

Affirmationen, die ich in der psychologischen Beratung einsetze, unterstützen die Arbeit an einem speziellen Thema. Wenn ein Klient*in mit depressiven Verstimmungen zu mir in die Beratung kommt, arbeiten wir über über einen längeren Zeitraum über mein ganzheitliches Konzept an diesem Thema.

Unterstützend kann eine Affirmation eingesetzt werden, damit der Fokus nicht verloren geht. Mit dieser Erinnerungshilfe kann der Klient*in täglich arbeiten. In der Zeit zwischen zwei Gesprächen kann sich so die neue Denkweise oder das neue Verhalten aufbauen und wirken. Sie dient als Anker, am Thema dranzubleiben und die gewünschte Veränderung nicht aus dem Blick zu verlieren.

 

Affirmationen als ein Baustein in der psychologischen Beratung

Fazit

Affirmationen sind keine Wunder- oder Allheilmittel. Mit ihnen alleine kannst du keine emotionalen Wunden, tief sitzende Verletzungen oder Traumata heilen. Aber sie können ein erster Schritt sein, um dich in eine neue Richtung zu führen. Raus aus trüben Gedanken hin zu mehr Zuversicht und Positivität. Sie können deinen Glauben an dich und dein Selbstbild nach und nach verändern. Wohl formuliert hast du damit immer ein Werkzeug an der Hand, das dich aufbaut und stärkt.

 

Du möchtest dir jetzt gleich deine eigene Affirmation kreieren? Lies dazu meinen Blogartikel „Affirmationen im Mentaltraining – 3 Tipps, wie sie wirken“.

 

 

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